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Benzin sparen mit größerem Lichtmaschinen-Riemenrad ?

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    Benzin sparen mit größerem Lichtmaschinen-Riemenrad ?

    Hallo !


    Ich möchte hier mal gerne Eure Meinung hören.

    Vor einigen Wochen habe ich in einer Auto-Motor-Sport Sendung einen Bericht über Benzin sparen durch eine größere Riemenscheibe auf der Lichtmaschine gesehen. Da die Vertriebsfirma mir keine verkaufen wollte, weil der Werkstattmeister angeblich festgestellt hatte, dass eine 90 mm Riemenscheibe nicht passt, habe ich sie in einer Dreherei fertigen lassen, denn sie passt bei unserem 307er doch. Meine Erfahrung damit ist, dass das größere Riemenrad tatsächlich Benzin spart. In dem Test hatte man mit einem 100 mm Riemenrad bei 2 Peugeot 407 eine Ersparnis von etwa 6 % festgestellt. Ich selbst liege mit einem 90 mm Riemenrad zwischen erstaunlichen 8 % und 10 %. Zusätzlich hatte ich zur Sicherheit noch ein 80 mm Riemenrad machen lassen, falls es Probleme mit der Lichtmaschinen-Ladeleistung gibt. Aber ich habe nun die Batterie mehrfach gemessen und es gibt keine Probleme. Ist ja im Grunde nichts anderes, als würde man mit einer niedrigeren Motordrehzahl fahren.

    Nun bin ich bei meiner Internet-Recherche nach einem Vertrieb für das Riemenrad der Lichtmaschine über Kurbelwellen-Riemenräder gestolpert, die für einige japanische Sportwagen angeboten werden, leider aber nicht für unsere. Die Original-Riemenräder sind aus Stahl und werden durch solche aus Aluminium ersetzt. Durch eine Gewichtsersparnis auf der Kurbelwelle von ca. 2 KG dreht der Motor schneller hoch, weil er eine geringere Masse beschleunigen muss. Man bekommt so zwar keine zusätzliche Leistung, aber die vorhandene kann man wohl effizienter nutzen. Da mich auch diese Sache sehr interessiert, möchte ich auch das Kurbelwellen-Riemenrad und die obere große Umlenkrolle aus Aluminium fertigen lassen. Ich rechne hier mit einer Gewichtseinsparung von etwa 2,5 – 3 KG, die weniger beschleunigt werden muss.

    Meine Frage nun an Euch. Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Umbaumaßnahme ? Bringt es wirklich was, wenn man die von der Kurbelwelle angetriebenen Masse gewichtsmäßig verringert ? Ich bin hier noch etwas skeptisch, obwohl ich es gerne ausprobieren möchte.

    Um einigen Bedenken vorzubeugen, möchte ich erwähnen, dass die von mir beauftragte Dreherei unter anderem für renommierte Tuner arbeitet und es daher keine Bedenken bezüglich der Festigkeit und Passgenauigkeit der Teile geben muss.


    Vielen Dank für Eure Meinung und Erfahrungen !


    LX6

    #2
    Hallo LX6,

    finde es gut, dass mal jemand darüber nachdenkt wie man Sprit sparen kann.
    Zu deinem Vorschlag kann ich nur sagen, dass früher (vor den Zeiten von Chiptuning) viele Tuner die Schwungscheiben erleichtert haben. Das hat zu einem besseren Hochdrehen des Motors geführt und könnte somit sicher den Verbrauch des Motors beim Beschleunigen senken.

    Der Nachteil war immer, dass bei konstanter Fahrt etwas Schwung fehlte. Vor allem aber an Steigungen fiel durch den Fehlenden Schwung die Geschwindigkeit eher ab.

    Ich denke, dass sich somit bei deinem Vorschlag im Stadtverkehr sicher etwas Benzin sparen läßt, aber bei gemischter Strecke sich kein Minderverbrauch einstellen wird.

    ralfgut

    Kommentar


      #3
      "Ich rechne hier mit einer Gewichtseinsparung von etwa 2,5 – 3 KG, die weniger beschleunigt werden muss."

      Wie schwer ist die Scheibe? Wirksam ist das Trägheitsmoment. Das kann man über die Drehzahl in eine effektive Masse ummrechen. Bei Rädern mit weitgehend homogener Massenverteilung kommt man auf etwa einen Massenfaktor von 0,5, da sie um ihren eigen Umfang beschleunigt werden. Ein rotierendes Rad wiegt daher 150%, Fahrradreifen mit weit aussen liegenden Massen 170%.

      Dein Schwungrad kommt - da achsenbeschleunigt - an den theoretischen Faktor 2 heran und somit zusammen mit seiner Eigenmasse auf Faktor 3!
      Das wären dann rund 9KG. Bei einem Diesel mit vollständiger Übersetzung von Motor zum Rad von 8 im 6.Gang würde sich das auswirken wie 70KG zusätzliche Trägheit.

      Kommentar


        #4
        Hallo Electroman !


        Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Aber bitte noch mal konkret eine Frage. Wenn nun der Motor die Kupplung, das Getriebe, die Antriebswellen, die Bremsen und die Räder in Bewegung setzen muss, bringt dann eine Leichterung der bewegten Masse duch die Kurbelwelle von 2,5 KG eine merkbare Veränderung der Motorcharakteristik ?

        Hier meine erste kurze Erfahrung zu der Änderung des Riemenrades der Lichtmaschine. Mehrere Messungen haben nun ergeben, dass die Batterie nach wie vor ausreichend geladen wird und voll bleibt. Der Hersteller scheint hier tatsächlich die Lichtmaschine großzügig dimensioniert zu haben. Gegenüber dem normalen Verbrauch von etwa 9,0 - 9,4 Liter hat das Auto nun bei gleicher Fahrweise und Fahrtstrecke 8,4, 8,2 und 7,8 Liter verbraucht. Für einen CC Sport bei dem hohen Eigengewicht sicher ein super Wert. Ich bin also inzwischen von dem Lichtmaschinen-Riemenrad restlos überzeugt. Wie man an den Werten erkennen kann, habe ich natürlich eine ruhige und vorausschauende Fahrweise.

        Ich habe inzwischen auch das Riemenrad der Kurbelwelle und die obere Riemen-Umlenkrolle vermessen und bei der Dreherei in Auftrag gegeben, um diese aus Aluminium fertigen zu lassen. Das Riemenrad auf der Kurbelwelle wird 10 % kleiner. Dadurch benötigt der Motor nicht mehr so viel Kraft, den Klima-Kompressor anzutreiben, was wiederum etwas Benzin beziehungsweise Antriebsleistung sparen sollte. Ich habe die Durchmesser aller geänderten Riemenräder so bemessen, dass nach Komplettumbau der serienmäßige Riemen weiterverwendet werden kann.

        Da ich in der Dreherei natürlich nicht nur jeweils 1 Teil fertigen lassen kann, die Teile aber unbedingt haben möchte, muss ich, wenn ich fertig bin, noch einige Sätze verkaufen. Falls sich jemand für einen solchen Umbau interessiert, kann er sich gerne mit mir in Verbindung setzen.


        Mit freundlichem Gruß


        LX6

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          #5
          Sicher machen die 2.5Kg was aus, nur halt wenig! Grundsätzlich wirkt jede Masse genau einmal über ihre Trägheit. Dies sind 2,5Kg/1600KG = 0,15% mehr Bedarf beim Beschleunigen. Drehende Teile müssen zudem in Rotation gebracht werden. Die Kurbelwelle z.B. hat ein etwas kompliziertes Trägheitsmoment - so eine Mischung aus Achse und Teller. Je weiter ausgedehnt ein Teil ist, desto rotationsträger ist es.

          Um nun ein Gefühl f+r die Auswirkung zu bekommen, kann man die Rotation mittels der aktuellen Gesamtübersetzung in eine Geschwindigkeit umrechnen und umgekehert. Oben habe ich die rot. Massen in statische Massen umgerechnet. Jetzt machen wir es mal anders herum:

          Gesamtmasse = ruhende Massen + rotierende Massen

          rotatorische Trägheit = Gesamtmasse / (Radumfang * Übersetzung)

          zu dieser virtuellen, übersetzungsabhängigen Trägheit kommen die echten drehenden Teile, die am Motor verbunden sind, nochmals hinzu: Die Motorteile zu 100%, die Getriebeteile, Achsen und Räder je nachdem, welcher Übersetzung sie unterliegen.

          Für die Riemenscheibe müsste man i.G. zu oben noch die Übersetzung zum Motor eingeziehen. Da die kleiner ist als 1, wird diese auch scheinbar weniger träge. Die Wirksamkeit ist also etwas geringer als die obigen 70kG.

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