Karmann meldet Insolvenz an
Und wieder schlittert ein deutsches Traditionsunternehmen in die Pleite: Der auf Cabrios spezialisierte Autobauer Karmann hat Insolvenz angemeldet. Der IG-Metall zufolge müssen fast 3500 Mitarbeiter in Deutschland um ihre Arbeitsplätze bangen.
Angesichts des drastischen Einbruchs bei der Auto-Nachfrage und der weltweiten Finanzkrise hat der Cabrio-Spezialist Karmann Insolvenz angemeldet. Grund sei die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts bevorstehender finanzieller Verpflichtungen, teilte das Traditionsunternehmen am Mittwoch in Osnabrück mit.
Die Geschäftsführung stellte den Antrag zur Eröffnung des Verfahrens beim Osnabrücker Amtsgericht. Nach Angaben der IG Metall sind 3470 Mitarbeiter betroffen.
Die niedersächsische Landesregierung reagierte mit Bestürzung. "Das ist ein trauriger und ernster Tag", sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei in Hannover. Die Landesregierung stehe dem Betriebsrat für Gespräche zur Verfügung. Es bestehe die Chance auf eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten. Die Karmann-Insolvenz werde die Autokrise in Niedersachsen noch einmal verschärfen.
Ein Sanierungskonzept vom September 2008 habe für 2009 noch ein ausgeglichenes Ergebnis vorgesehen, teile Karmann weiter mit. Das mehr als 100 Jahre alte Unternehmen, das nach eigenen Angaben weltweit rund 8.000 Mitarbeiter beschäftigt, sieht sich zwar "im Kern sanierungsfähig" und "praktisch frei von Bankkrediten". Der Zusammenbruch des Automobilmarktes einerseits und der Sozialplan andererseits seien jedoch in ihrer Summe Belastungen, die die Finanzierungskraft des Unternehmens übersteigen würden.
International bekannt geworden war das Automobilunternehmen ab den 50er Jahren durch den Bau des legendären Fahrzeugs VW Karmann Ghia. Der Insolvenzantrag beziehe sich auf die Wilhelm Karmann GmbH mit Sitz in Osnabrück, betonte Karmann. Unmittelbar betroffen seien zudem die Automotive Global Service GmbH in Bissendorf, die Karmann Rheine GmbH & Co. KG in Rheine und Karmann Rheine Verwaltungs GmbH in Rheine.
DPA/AP
Quelle: stern.de 08.04.2009, 12:08 Uhr
Und wieder schlittert ein deutsches Traditionsunternehmen in die Pleite: Der auf Cabrios spezialisierte Autobauer Karmann hat Insolvenz angemeldet. Der IG-Metall zufolge müssen fast 3500 Mitarbeiter in Deutschland um ihre Arbeitsplätze bangen.
Angesichts des drastischen Einbruchs bei der Auto-Nachfrage und der weltweiten Finanzkrise hat der Cabrio-Spezialist Karmann Insolvenz angemeldet. Grund sei die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts bevorstehender finanzieller Verpflichtungen, teilte das Traditionsunternehmen am Mittwoch in Osnabrück mit.
Die Geschäftsführung stellte den Antrag zur Eröffnung des Verfahrens beim Osnabrücker Amtsgericht. Nach Angaben der IG Metall sind 3470 Mitarbeiter betroffen.
Die niedersächsische Landesregierung reagierte mit Bestürzung. "Das ist ein trauriger und ernster Tag", sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei in Hannover. Die Landesregierung stehe dem Betriebsrat für Gespräche zur Verfügung. Es bestehe die Chance auf eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten. Die Karmann-Insolvenz werde die Autokrise in Niedersachsen noch einmal verschärfen.
Ein Sanierungskonzept vom September 2008 habe für 2009 noch ein ausgeglichenes Ergebnis vorgesehen, teile Karmann weiter mit. Das mehr als 100 Jahre alte Unternehmen, das nach eigenen Angaben weltweit rund 8.000 Mitarbeiter beschäftigt, sieht sich zwar "im Kern sanierungsfähig" und "praktisch frei von Bankkrediten". Der Zusammenbruch des Automobilmarktes einerseits und der Sozialplan andererseits seien jedoch in ihrer Summe Belastungen, die die Finanzierungskraft des Unternehmens übersteigen würden.
International bekannt geworden war das Automobilunternehmen ab den 50er Jahren durch den Bau des legendären Fahrzeugs VW Karmann Ghia. Der Insolvenzantrag beziehe sich auf die Wilhelm Karmann GmbH mit Sitz in Osnabrück, betonte Karmann. Unmittelbar betroffen seien zudem die Automotive Global Service GmbH in Bissendorf, die Karmann Rheine GmbH & Co. KG in Rheine und Karmann Rheine Verwaltungs GmbH in Rheine.
DPA/AP
Quelle: stern.de 08.04.2009, 12:08 Uhr
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