Im April 2014 stellte Konzernchef Tavares den Vierjahresplan vor, mit dem er PSA wieder flottkriegen wollte. Knapp zwei Jahre später hat er die Margen- und Gewinnziele vorzeitig erreicht und will nun nach der Blitz-Sanierung wieder angreifen. Tavares stellte nun in Paris einen neuen Strategieplan für die kommenden fünf Jahre vor. Mit dem Plan will er PSA krisensicher machen und auch technisch wieder Anschluss an die Konkurrenz finden. Denn mit dem bisherigen Sanierungsplan fror PSA viele F&E-Ausgaben ein und vernachlässigte alternative Antriebe oder Mobilitätsdienste. Das soll sich nun ändern.
Schnell internationaler werden:
In den kommenden drei Jahren will PSA ein neues Werk in Algerien hochziehen und gleichzeitig stark in Südost-Asien zulegen - mit einem noch zu suchenden Partner. 2018 wollen die Franzosen in dem Raum eine Million Fahrzeuge verkaufen, zuletzt waren es 736.000. Auch in Indien wollen die Franzosen einen neuen Anlauf wagen. In Lateinamerika wollen sie mit einer neuen Modellpalette, unter anderem mit einem Pick-Up, punkten. Bereits 2017 will PSA wieder die Produktion im Iran hochfahren. Zudem will PSA nach 20 Jahren wieder auf den US-Markt zurückkehren.
Kosten:
Eins von Tavares Erfolgsrezepten in den vergangenen Jahren war es, die Kosten deutlich zu senken. Damit will Tavares weitermachen: PSA soll weiterhin genau auf die Kosten achten. Dennoch verspricht Tavares auch ein "Produktfeuerwerk mit einem neuen Auto in jeder Region, in jeder Marke, und jedes Jahr" bis 2021. In den kommenden fünf Jahren will PSA insgesamt 26 neue Pkw- und 8 neue Nutzfahrzeugmodelle vorstellen, darunter auch einen Pick-Up.
Autonomes Fahren, neue Technologien:
Zu Branchen-Trendthemen wie autonomem Fahren oder Elektroautos war von den Franzosen zuletzt nicht viel zu hören. Das soll sich nun ändern. Tavares will zum Ende seines Planes, also 2021, vollständig autonome PSA-Fahrzeuge anbieten. Mit dieser Zeitvorgabe liegt er auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Erweiterte Spurhalte-Assistenten soll es in PSAs luxuriösesten Modellen ab 2018 geben, in der Kompaktklasse will PSA solche Technologien aus Kostengründen nicht bringen.
Partikelfilter auch bei Benzin-Motoren:
PSA wird einige seiner Benzinmodelle voraussichtlich noch in diesem Jahr mit Filtern gegen Feinstaubpartikel ausrüsten.
Mit dem Schritt setzt der Konzern die deutsche Konkurrenz unter Druck. Denn formal müssen Benzinmotoren die für Dieselmotoren bereits seit 2013 geltenden, strengen Grenzwerte erst ab Erstzulassung im September 2018 einhalten.
Im Jahr 2019 will PSA zudem ein eigenes Elektroauto vorstellen, dessen Reichweite mit den dann auf dem Markt befindlichen Fahrzeugen vergleichbar sein soll. In sechs Jahren will PSA vier Elektro- und sieben Hybridmodelle anbieten.
Mobilitätsdienste und Online-Marktplätze:
Bei neuen Mobilitätsangeboten hatte PSA bislang nicht allzu viel zu bieten - das soll sich nun ziemlich schnell und umfassend ändern. Mit seinem Partner Bolloré will PSA Ride-Sharing-Dienste ähnlich wie Uber entwickeln und damit auch in den kommenden Jahren in den USA starten. Zudem will PSA Online-Marktplätze für Gebrauchtwagen verschiedener Marken und Ersatzteile starten, Vertragswerkstätten quasi abschaffen und im Bereich Car-Sharing stärker aktiv werden.
Richtig gewagt und angriffslustig ist der Plan allerdings bei einigen Digitaldiensten und den Änderungen im After-Sales-Bereich. So plant PSA offenbar, die klassischen Peugeot-Citroën-Werkstätten komplett abzuschaffen und durch Multi-Marken-Zentren zu ersetzen. Das Vorbild dafür sind PSAs "EuroRepar"-Werkstätten, von denen es europaweit bereits 2000 Stück gibt.
Das könnte bei den traditionellen Händlern durchaus für Unmut sorgen. Und auch an markenunabhängige Gebrauchtwagen-Plattformen unter Führung eines Autoherstellers hat sich noch kein Konkurrent herangewagt.
Die PSA präsentiert im Zuge der Umstellung auch ihren neue Firmenauftritt. Aus "PSA Peugeot Citroën" wird die "Groupe PSA".
manager-magazin.de/psa-strategieplan-so-will-peugeot-bis-2021-vw-co-ueberholen
Schnell internationaler werden:
In den kommenden drei Jahren will PSA ein neues Werk in Algerien hochziehen und gleichzeitig stark in Südost-Asien zulegen - mit einem noch zu suchenden Partner. 2018 wollen die Franzosen in dem Raum eine Million Fahrzeuge verkaufen, zuletzt waren es 736.000. Auch in Indien wollen die Franzosen einen neuen Anlauf wagen. In Lateinamerika wollen sie mit einer neuen Modellpalette, unter anderem mit einem Pick-Up, punkten. Bereits 2017 will PSA wieder die Produktion im Iran hochfahren. Zudem will PSA nach 20 Jahren wieder auf den US-Markt zurückkehren.
Kosten:
Eins von Tavares Erfolgsrezepten in den vergangenen Jahren war es, die Kosten deutlich zu senken. Damit will Tavares weitermachen: PSA soll weiterhin genau auf die Kosten achten. Dennoch verspricht Tavares auch ein "Produktfeuerwerk mit einem neuen Auto in jeder Region, in jeder Marke, und jedes Jahr" bis 2021. In den kommenden fünf Jahren will PSA insgesamt 26 neue Pkw- und 8 neue Nutzfahrzeugmodelle vorstellen, darunter auch einen Pick-Up.
Autonomes Fahren, neue Technologien:
Zu Branchen-Trendthemen wie autonomem Fahren oder Elektroautos war von den Franzosen zuletzt nicht viel zu hören. Das soll sich nun ändern. Tavares will zum Ende seines Planes, also 2021, vollständig autonome PSA-Fahrzeuge anbieten. Mit dieser Zeitvorgabe liegt er auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Erweiterte Spurhalte-Assistenten soll es in PSAs luxuriösesten Modellen ab 2018 geben, in der Kompaktklasse will PSA solche Technologien aus Kostengründen nicht bringen.
Partikelfilter auch bei Benzin-Motoren:
PSA wird einige seiner Benzinmodelle voraussichtlich noch in diesem Jahr mit Filtern gegen Feinstaubpartikel ausrüsten.
Mit dem Schritt setzt der Konzern die deutsche Konkurrenz unter Druck. Denn formal müssen Benzinmotoren die für Dieselmotoren bereits seit 2013 geltenden, strengen Grenzwerte erst ab Erstzulassung im September 2018 einhalten.
Im Jahr 2019 will PSA zudem ein eigenes Elektroauto vorstellen, dessen Reichweite mit den dann auf dem Markt befindlichen Fahrzeugen vergleichbar sein soll. In sechs Jahren will PSA vier Elektro- und sieben Hybridmodelle anbieten.
Mobilitätsdienste und Online-Marktplätze:
Bei neuen Mobilitätsangeboten hatte PSA bislang nicht allzu viel zu bieten - das soll sich nun ziemlich schnell und umfassend ändern. Mit seinem Partner Bolloré will PSA Ride-Sharing-Dienste ähnlich wie Uber entwickeln und damit auch in den kommenden Jahren in den USA starten. Zudem will PSA Online-Marktplätze für Gebrauchtwagen verschiedener Marken und Ersatzteile starten, Vertragswerkstätten quasi abschaffen und im Bereich Car-Sharing stärker aktiv werden.
Richtig gewagt und angriffslustig ist der Plan allerdings bei einigen Digitaldiensten und den Änderungen im After-Sales-Bereich. So plant PSA offenbar, die klassischen Peugeot-Citroën-Werkstätten komplett abzuschaffen und durch Multi-Marken-Zentren zu ersetzen. Das Vorbild dafür sind PSAs "EuroRepar"-Werkstätten, von denen es europaweit bereits 2000 Stück gibt.
Das könnte bei den traditionellen Händlern durchaus für Unmut sorgen. Und auch an markenunabhängige Gebrauchtwagen-Plattformen unter Führung eines Autoherstellers hat sich noch kein Konkurrent herangewagt.
Die PSA präsentiert im Zuge der Umstellung auch ihren neue Firmenauftritt. Aus "PSA Peugeot Citroën" wird die "Groupe PSA".
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