Verkehrsrowdys

[MacBaer]

Es spricht auch keiner vom Schnellfahrer per se - ich fahre selber gerne schnell, wenn mir danach ist und wenn die Situation es erlaubt. Die Rede ist von verantworungslosen, kriminellen Dränglern, die Mindestabstände (!) unterschreiten und sich und Andere in Lebensgefahr bringen sowie von rücksichtslosen knallharten Egoisten, welche glauben, mit dem "Premium" Fahrzeug auch ein Privileg auf der Autobahn erkauft zu haben. Mittelspurschleicher und Langsamausscherer sind ein gefährliches Ärgerniss - aber taugen schlecht zum Exkulpieren. Ich habe den Eindruck, dass das Drängeln hier heruntergespielt werden soll, quasi als "Notwehr" gegenüber den langsamen "Verkehrshindernissen".



MacBaer

[RWH]

Es spricht auch keiner vom Schnellfahrer per se - ich fahre selber gerne schnell, wenn mir danach ist und wenn die Situation es erlaubt. Die Rede ist von verantworungslosen, kriminellen Dränglern, die Mindestabstände (!) unterschreiten und sich und Andere in Lebensgefahr bringen sowie von rücksichtslosen knallharten Egoisten, welche glauben, mit dem "Premium" Fahrzeug auch ein Privileg auf der Autobahn erkauft zu haben. Mittelspurschleicher und Langsamausscherer sind ein gefährliches Ärgerniss - aber taugen schlecht zum Exkulpieren. Ich habe den Eindruck, dass das Drängeln hier heruntergespielt werden soll, quasi als "Notwehr" gegenüber den langsamen "Verkehrshindernissen".



MacBaer

Hoppla hier ist wohl was falsch von mir rübergekommen, deshalb will ich schnell mal das Mißverständnis aufklären.

Ich bin natürlich nicht fürs drängeln, sondern habe lediglich angesprochen dass ich die "mit wenig Tempo vor die Nasezieher" gefährlicher finde als die Drängler.
Ich persönlich fahre i.d.R. auch so um die 130- 140km/h auf der BAB.
Will ich mal schneller fahren, sofern es die Verkehrsituation erlaubt, finde ich es natürlich unangenehm wenn mit einer vor die Nase zieht, finde mich aber damit ab und drängle nicht.
Sollte dieser jedoch nach dem Übeholen meinen weiter Links fahren zu müssen, signalisiere ich meine Überhol-Absicht mit dem Blinker links.
Meistens wird dieses erkannt und der Vordermann verkrümelt sich nach Rechts.
Das kann man nicht als drängeln bezeichnen.
Und falls ich beim Überholen von einem schnelleren Hintermann verfolgt werde, beschleunige ich entsprechend und verdünnisiere mich nach dem Überholen auf die rechte Spur, um den Schnellen ziehen zu lassen.
Selbst wenn der vorher gedrängelt hat. Danach ist er ja eh weg.
Und mal 160-180 oder sogar noch mehr fahren auf einer freien Bahn mache ich auch schon mal sehr gerne, ohne deshalb ein Raser oder Drängler zu sein.
Und jeder noch so vernünftige Fahrer, dem so knapp mit "Schneckentempo" vor die Nase gezogen wird, reagiert da schon mal sauer.
Da kann sich wahrscheinlich keiner so ganz von freisprechen.

Gruß
RWH
:winken:

[robb]

Ich habe den Eindruck, dass das Drängeln hier heruntergespielt werden soll, quasi als "Notwehr" gegenüber den langsamen "Verkehrshindernissen".

nee bestimmt nicht, aber wenn mir mal so einer vors auto zieht, dann ist es schnell mal zu ende mit dem richtigen sicherheitsabstand, weil ich ihm fast im kofferraum sitze..
natürlich geh ich dann etwas vom gas, aber bleib schon noch relativ dicht dahinter, damit 1. er sieht, dass ich trotzdem noch vorbei will und nicht anfängt links weiter zu gurken und 2. damit dann nicht von hinten die nächsten kommen, mich rechts überholen und sich dazwischen setzen...

ich habe aber auch sowieso das gefühl, dass wenn man nicht etwas dichter auffährt als der gesetzliche abstand, dass dann niemals jemand links die spur räumen würde. viele denken dann halt "och der fährt mir einfach gemütlich mit meinem tempo hinterher und will garnicht vorbei."

[Lupus Wolfe]

ich habe aber auch sowieso das gefühl, dass wenn man nicht etwas dichter auffährt als der gesetzliche abstand, dass dann niemals jemand links die spur räumen würde. viele denken dann halt "och der fährt mir einfach gemütlich mit meinem tempo hinterher und will garnicht vorbei."

In der Tat, ist auch meine Beobachtung. Auf der linken Spur ist das Einhalten eines Sicherheitsabstandes stets für einen rechts fahrenden die Einladung, in die Lücke zu springen. Und zudem für den vorausfahrenden "Schleicher" die Gewissheit, dass niemand ihn überholen will.

Trotz alledem würde ich nicht in Versuchung kommen, mit Blinker und Lichthupe bis auf Stoßstange aufzufahren und zu drängeln.

[AphroditesChild]

Trotz alledem würde ich nicht in Versuchung kommen, mit Blinker und Lichthupe bis auf Stoßstange aufzufahren und zu drängeln.

, auf keinen Fall. Aber wenn die Lücke rechts groß genug ist, mach ich dem Vorausfahrenden schon klar, dass ich vorbei will, indem ich den Abstand langsam verringere, ohne ihm in den Kofferraum zu kriechen, oder das ganz legale Mittel Lichthupe benutze. Lichthupe ist nämlich durchaus erlaubt, um einen Überholvorgang anzukündigen. Habe ich jedenfalls mal so gelernt.
BTW mein Bruder hat auf die Weise schon mal einen Streifenwagen auf die rechte Spur "gezwungen".

[superali]

Meine Erfahrung von letzter Woche: 160km nachts auf einer vollkommen freien Autobahn. Ich fahre an eine Auffahrt heran, auf die offenbar ein Fahrzeug einbiegt - jedenfalls sehe ich in der Entfernung 2 rote Lichter. Ich nähere mich rasch , bin aber nicht beunrihight, da er der einzige ist.

Falsch gedacht: Er hat einen Vordermann! Beide fahren auf die Autobahn, der Hintermann zieht im Auffahren nach links und überholt seinen Vordermann, noch ehe dewr richtig aufgefahren ist. Ich muss im letzten Moment auf 100 runter und fahre trotz Vollbremsung fast auf.

Das Schlimme ist, dass man noch eine Mitschuld bekommt, weil man über 130km/h unterwegs war.

[Thommy]

... Ich fahre an eine Auffahrt heran, auf die offenbar ein Fahrzeug einbiegt - jedenfalls sehe ich in der Entfernung 2 rote Lichter. Ich nähere mich rasch ....

Schon mal daran gedacht, bei freier Bahn dem Auffahrenden Platz zu machen und auf die linke Spur zu wechseln?

[Stephan HH]

Schon mal daran gedacht, bei freier Bahn dem Auffahrenden Platz zu machen und auf die linke Spur zu wechseln?

Das nützt Superali kaum, da der zweite Auffahrende direkt vom Beschleunigungsstreifen auf die linke Spur zieht !

Steph

[LordWimsey]

Wobei das auch gleich die nächste Diskussion nach sich zieht. Bei freier Strecke find ich das auch völlig Ok.
Wenns voll ist, kann ichs so gerade noch verstehen, wenn jemand für ein auffahrendes Fahrzeug nach links wechselt,
weil er wahrscheinlich hätte bremsen müssen. Das passiert eigentlich immer so, dass dann der Überholer auf der
linken Spur bremsen muss... OK. Meinetwegen.

Was mich aber echt stört, ist dass viele inzwischen davon ausgehen, dass wer Platz macht und sich überhaupt
kein bisschen bemühen, durch Anpassen ihrer eigenen Geschwindigkeit den Verkehrsfluss so wenig wie möglich
zu stören- sprich: sich einzuordnen.

Jetzt nicht falsch verstehen. Ich geh gern mal vom Gas, wenn jemand auffährt. Wirklich. Wenns aber nicht klar ist,
ob er jetzt vor oder hinter mir reinmöchte, halte ich meistens Kurs und Geschwindigkeit bei. Oft genug ist
es mir dann passiert, dass mir mein Verkehrspartner am Ende des Beschleunigungsstreifens bald in die
Karre fährt, weil er einfach neben mir herfährt, und der Streifen ja nunmal zu Ende ist...

Wobei ich damit niemandem Absicht unterstellen will. Das fällt wohl eher unter "Unachtsamkeit" oder meinetwegen
"Unvermögen", aber in den allerseltensten Fällen unter "Verkehrsrowdy".


Grüße,

Peter

[Lupus Wolfe]

Oft genug ist
es mir dann passiert, dass mir mein Verkehrspartner am Ende des Beschleunigungsstreifens bald in die
Karre fährt, weil er einfach neben mir herfährt, und der Streifen ja nunmal zu Ende ist...

Wobei ich damit niemandem Absicht unterstellen will. Das fällt wohl eher unter "Unachtsamkeit" oder meinetwegen
"Unvermögen", aber in den allerseltensten Fällen unter "Verkehrsrowdy".

Unvermögen ... genau!

Anscheinend wird das korrekte Auffahren auf die Autobahn nicht mehr gelehrt, nicht erkannt, dass man auch am Ende des Beschleunigungsstreifens weiter auf der Standspur fahren kann, und ein Einordnen "hinter" dem auf der Autobahn fahrenden scheint unmöglich.

Ganz toll sind auch die Sonntagsfahrer, die mit geringer Geschwindigkeit unbedingt noch vor mir auf die Vorfahrtsstraße einbiegen müssen, obwohl hinter mir alles frei ist!

Auch hier wahrscheinlich Unvermögen oder fehlende Fahrpraxis ... bzw. Hirn!

[The1sheep]

was mir bei dieser Diskusion auffällt, ist das hier die Fahrer von schnellen Autos verteufelt werden.
Ich möchte hier mal meine Gefühle über "Linkespurschleicher" äußern:
Also zu meiner Person ich bin Aussendienstler mit Dienstwagen (BMW 335d 286ps) betreue Kunden in ganz Norddeutschland alles Nördlich von Kassel.
Ich fahre im Jahr ca 60.000km und wenn es geht auch alles was mein Trecker läuft. das sind laut Tacho 270km/h. Und jetzt wende ich mich an die Fraktion schnelfahrer 150-170km/h das ist in meinen Augen die schlimmste wennn ich also ohne zu drängel einmal die lichthupe betätige um von weitem zu zeigen das ich Schneller bin wird ganz ruig auf der Linken gefahren den in 500m naht der nächste LKW. Aber anstad rüber zu fahren fährt mann Links, man fährt ja schnell und ich darf von Tempo 250 runter auf 150.
Jetzt sollte sich jeder der 150 Km/h fährt mal Gedanken machen was er tun würde wenn vor ihm plötzlich jemand 50 fährt.
Da ich jemand bin der dan hinterherr fährt bis er rechts rüber fährt ohne ihn zu bedrängen habe ich subjektiv das gefühl der vor mir hält mich auf, da bedeutet es nach einem Arbeitstag von rund 10Stunden ruhig zu bleiben schon einer gewissen charackterstärke.
Was ich damit sagen möchte ist das weder ein BMW/Audi/Benzetc. böse Menschen sind sondern unsere Wahrnehmung aus zwei Extremen besteht.
Und evt. ein Fahrer der noch nie mehr als 100ps gefahren hat sich auch gar nicht bewust ist wie schnell ich ihn überholen wurde wenn er nur Platz macht.

Gerade hier in einem Forum wo das Leistungsstärkste Fahrzeug ohne Tuning gerade mal 150PS besitzt die sicherlich ausreichend sind aber heute schon in jedem Kleinwagen zu finden sind, sollte mann sich Gedanken machen ob mann nicht in die Oberlehrer Schublade passt.

Und mann kann es kaum glauben aber es gibt auch schnellere als mein BMW und denen mache ich ohne wenn und aber Platz selbst wenn Dacia auf der Haube steht.
:winken:

[Lupus Wolfe]

Gerade hier in einem Forum wo das Leistungsstärkste Fahrzeug ohne Tuning gerade mal 150PS besitzt die sicherlich ausreichend sind aber heute schon in jedem Kleinwagen zu finden sind, sollte mann sich Gedanken machen ob mann nicht in die Oberlehrer Schublade passt.

Und mann kann es kaum glauben aber es gibt auch schnellere als mein BMW und denen mache ich ohne wenn und aber Platz selbst wenn Dacia auf der Haube steht.
:winken:

Man fährt dem Verkehr angemessen, auch wenn man genügend PS für den Nürburgring hat. Und man fährt vorausschauend, geht rechtzeitig vom Gas, egal wie lang der Arbeitstag ist. :winken:

Würde ich mich über jeden Schleicher aufregen, der vor mir "gemütlich" dahinschleicht und mir meine Freizeit stiehlt (egal ob vor Arbeitsbeginn oder nach Feierabend), hätte ich bereits einen Herzinfarkt.

PS:

Zur Rechtschreibung schreibe ich mal lieber nichts, sonst gelte ich nachher noch als Oberlehrer!

[thomas44]

Jaaa, Oberlehrer! :winken:
Das Thema "Drängler, Raser und Oberlehrer" kommt auch in jedem Autoforum gut.

Ich sag mal so: in meiner Freizeit fahre ich gelegentlich einen älteren Audi Turboquattro (mittlerweile schon ein recht seltener und auch im Wert so langsam wieder steigender Youngtimer).
Für den Alltag ist das für mich bei immerhin 45.000 km/a nicht mehr die Lösung, zumal Teile immer knapper und immer teurer werden, Sprit gibts auch nicht umsonst. Nicht zuletzt daher auch der CC.

Bei den angesprochenen BMW-Fahrleistungen kann ich aber denke ich recht gut mitreden (und mithalten, der Audi ist übrigens nicht bei 250 abgeregelt wie die allermeisten neuen BMW).

Ich bin also auch schon das eine oder andere Mal schnell gefahren und weiß, wie schmal und eng die Straße auf einmal bei derartigen Geschwindigkeiten wird - und wie schnell die Fahrzeuge vor einem quasi "wie aus dem Nichts" plötzlich auftauchen. Da frage ich mich ernsthaft, wie man verantwortungsbewußt derartige Geschwindigkeiten fahren kann, wenn man die Straße nicht wirklich fast für sich allein hat (wir reden hier von 250, nicht von 160).
Erst recht, nachdem man sich zehn Stunden lang müde gearbeitet hat und mit Sicherheit nicht mehr so konzentriert ist, daß man jederzeit "über 4 km pro Minute" denken kann...

Da hilft dann auch nicht mehr die Lichthupe, um den anderen schon von weitem zu sagen, daß man die linke Spur jetzt für sich allein haben möchte. Nein, es gilt da m.E. ganz klar der Paragraph eins der Straßenverkehrsordnung - ständige Umsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.

Wenn der Verkehr es nicht zuläßt, derart schnell zu fahren (und das läßt er zumindest hier im Rheinland in den allerwenigsten Fällen), dann fährt man halt langsamer, 160-170 reicht doch auch, oder nicht?

Oh mann, ich "liebe" diese Leute, die meinen, nur sie allein hätten es eilig, nur sie wollen schnell schnell nach Hause und müssen sich daher schonmal den Weg freiblinken....
(Nettes "Markenklischee" übrigens ).

So, genug geoberlehrert. Will ja auch keinen Streit anzetteln. Aber sorry, aber das mußte mal raus....

Grüße,
Thomas

(der mit dem HDi-CC im Alltag schön mit Tempomat 110 rechts über die AB gondelt und sich über die "dreikomma" auf der Momentanverbrauchsanzeige freut: im Vergleich zu 140-bremsen-140-bremsen-140-bremsen kostet das auf seine 100 km knapp fünf Minuten, aber spart über einen Liter und diversen Verschleiß ).

[campesino]

Zur Abwechslung mal wieder was von der Landstraße:
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit fuhr vor mir ein Astra mit eingeschalteter NSL, obwohl es gar keinen Nebel gab. Mein Vordermann/-frau hatte eine Lücke zum nächsten Fahrzeug davor gelassen, weshalb ich mich nach 5 km geblendet zu werden, dazu genötigt fühlte zu überholen, wobei ich nach dem Einscheren wieder auf die Kolonnengeschwindigkeit abbremste. Der/die FahrerIn hielt mich wohl für bekloppt ihn/sie in einer Kolonne bei widrigem Wetter zu überholen und betätigte prompt die die Lichthupe :confused:.
Das sind echt die Schlimmsten. Oberlehrer, die eigentlich gar keine Ahnung haben und/oder ihr Fahrzeug nicht mal bedienen können

Auch hier wahrscheinlich Unvermögen oder fehlende Fahrpraxis ... bzw. Hirn!

Ganz genau!

[Thommy]

Können wir uns darauf verständigen, daß immer die Anderen, die (nach Belieben einzusetzenden) Deppen, Rowdies, Bummler, Raser, Drängler, Oberlehrer sind und wir selbst mustergültige und uneigennützige Vorbilder für jeden Verkehrserziehungsfilm sind?