Erkältung wirkt wie 0,5 Promille
Eine Erkältung kann die Fahrtüchtigkeit ähnlich stark einschränken wie ein doppelter Whiskey. Der Infekt beeinträchtigt die Konzentration und die Reaktionszeit.
Wer trotz einer schweren Erkältung Auto fährt, muss damit rechnen, dass sein Reaktionsvermögen genauso stark eingeschränkt ist, als hätte er einen doppelten Whisky getrunken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover unter Berufung auf eine Untersuchung mit 102 Autofahrern im Fahrsimulator, die in England durchgeführt wurde.
„Im Vergleich zu Gesunden sind bei Patienten mit einem schweren grippalen Infekt das Konzentrationsvermögen und die Reaktionszeit um elf Prozent beeinträchtigt“, erläutert Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS und Direktor der Pneumologischen Klinik Waldhof Elgershausen in Greifenstein. „Das kommt den Auswirkungen einer Alkoholkonzentration im Blut von 0,5 bis 0,65 Promille in etwa gleich.“ In Deutschland stelle Fahren unter diesem Einfluss eine Ordnungswidrigkeit dar. Trotzdem geben 38 Prozent der knapp 4000 Befragten an, dass sie schon einmal mit einer schweren Erkältung oder gar Fieber Auto gefahren sind. Dabei ist fatalerweise fast die Hälfte dieser Autofahrer (46 Prozent) auch davon überzeugt, dass ein grippaler Infekt gar keinen Einfluss auf das Fahrvermögen habe. Dabei kann die Fahrtüchtigkeit auch aufgrund einer gewöhnlichen Erkältung sehr wohl erheblich beeinträchtigt sein kann. Wer sich angeschlagen fühlt, sollte sich – insbesondere bei zusätzlicher Müdigkeit, nach der Einnahme von Medikamenten oder dem Genuss bereits kleinster Alkoholmengen – nicht mehr hinter das Steuer setzen, empfiehlt Morr.
Niesen verlängert den Bremsweg
Niesreiz und heftiges Niesen können beim Autofahren zusätzlich eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen. „So haben die britischen Forscher anschaulich berechnet, dass einAutofahrer, der für zwei Sekunden abgelenkt ist, bei einem Tempo von 48 km/h (30 miles per hour) eine zusätzliche Bremsstrecke von 27 Metern zurücklegt – und bei einem Tempo von113 km/h (70 miles per hour) sogar bis zu 63 Meter“, berichtet Morr. „Dass ein Autofahrer für zwei Sekunden abgelenkt ist, kann schnell passieren, wenn er zuerst durch Niesreiz und dann heftiges Niesen mehr oder weniger die Kontrolle verliert und anschließend womöglich noch hektisch nach einem Taschentuch sucht. In dieser Zeit kann es natürlich leicht zu einem Unfall kommen“, warnt Morr.
12.03.09, 09:32 focus.de
Eine Erkältung kann die Fahrtüchtigkeit ähnlich stark einschränken wie ein doppelter Whiskey. Der Infekt beeinträchtigt die Konzentration und die Reaktionszeit.
Wer trotz einer schweren Erkältung Auto fährt, muss damit rechnen, dass sein Reaktionsvermögen genauso stark eingeschränkt ist, als hätte er einen doppelten Whisky getrunken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover unter Berufung auf eine Untersuchung mit 102 Autofahrern im Fahrsimulator, die in England durchgeführt wurde.
„Im Vergleich zu Gesunden sind bei Patienten mit einem schweren grippalen Infekt das Konzentrationsvermögen und die Reaktionszeit um elf Prozent beeinträchtigt“, erläutert Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS und Direktor der Pneumologischen Klinik Waldhof Elgershausen in Greifenstein. „Das kommt den Auswirkungen einer Alkoholkonzentration im Blut von 0,5 bis 0,65 Promille in etwa gleich.“ In Deutschland stelle Fahren unter diesem Einfluss eine Ordnungswidrigkeit dar. Trotzdem geben 38 Prozent der knapp 4000 Befragten an, dass sie schon einmal mit einer schweren Erkältung oder gar Fieber Auto gefahren sind. Dabei ist fatalerweise fast die Hälfte dieser Autofahrer (46 Prozent) auch davon überzeugt, dass ein grippaler Infekt gar keinen Einfluss auf das Fahrvermögen habe. Dabei kann die Fahrtüchtigkeit auch aufgrund einer gewöhnlichen Erkältung sehr wohl erheblich beeinträchtigt sein kann. Wer sich angeschlagen fühlt, sollte sich – insbesondere bei zusätzlicher Müdigkeit, nach der Einnahme von Medikamenten oder dem Genuss bereits kleinster Alkoholmengen – nicht mehr hinter das Steuer setzen, empfiehlt Morr.
Niesen verlängert den Bremsweg
Niesreiz und heftiges Niesen können beim Autofahren zusätzlich eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen. „So haben die britischen Forscher anschaulich berechnet, dass einAutofahrer, der für zwei Sekunden abgelenkt ist, bei einem Tempo von 48 km/h (30 miles per hour) eine zusätzliche Bremsstrecke von 27 Metern zurücklegt – und bei einem Tempo von113 km/h (70 miles per hour) sogar bis zu 63 Meter“, berichtet Morr. „Dass ein Autofahrer für zwei Sekunden abgelenkt ist, kann schnell passieren, wenn er zuerst durch Niesreiz und dann heftiges Niesen mehr oder weniger die Kontrolle verliert und anschließend womöglich noch hektisch nach einem Taschentuch sucht. In dieser Zeit kann es natürlich leicht zu einem Unfall kommen“, warnt Morr.
12.03.09, 09:32 focus.de
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