Verkehrssituation Indien

[Eifeltrommler]

Hallo zusammen,

ich plane mit meiner Familie demnächst eine Reise nach Indien und wir wollen uns dort auch einen Mietwagen nehmen. Nun hat meine Freundin Bedenken über die Fahrkünste und Gewohnheiten der Einheimischen geäußert. Auch nach reiflicher Suche habe ich nur wenige Infos gefunden (http://themen.t-online.de/news/verkehrsunfaelle), die auf eine größere Gefahr in Indien hindeuten würde.

War jemand von euch vielleicht schon einmal in Indien und kann mir sagen, ob dort das Autofahren wirklich wesentlich unsicherer wie hier in Deutschland ist?

Vielen Dank

[*BcK*]

Ich war noch nicht in Indien aber wenn Du da auf die Stvo hoffst bist Du da verkehrt
Ich bin mal in der Türkei Auto Gefahren das hat mir schon gereicht... Da wird sich mit der Hupe verständigt, genau wie in Ägypten (Kairo war echt übel)!
Also wenn Du auf Nervenkitzel stehst würd ich auf jeden Fall in Indien fahren ^^

[vandit_ak]

also 2 freunde von mir waren in indien und die nehmen da alles was sich irgendwie bewegt.
wo wollt ihr denn dahin? mehr in die großstadt? also ich würde da nicht unbedingt mit meiner familie hin, kommt drauf an wie alt die kinder sind. aber das ist da nicht ohne. sehr sehr verarmt und nicht gerade schön.

die bilder die sie mitgebracht haben, sprachen bände. ein anderer kollege war da auch ma und der hat, das fast genauso erzählt wie die anderen beiden.

man muss aufpassen bei den kinder, auch wenn man, ich wäre da nicht anders fast mitleid hat und den vielleicht nen euro zusteckt, dann haste verloren. also allgemein ist das nicht gerade schön da.

aber wie gesagt kommt auch drauf an wo man ist.

ich würde das so machen, wenn ich da mit dem auto unterwegs wäre, alles was rikscha, mofa und fahrrad ist würde ich eher fahren lassen und dann ich selber. aber so schlimm wie in thailand ist es bestimmt nicht.denk ich mal...

[PinoCChio]

Blechdach-Cabrios gibts dort auch.

https://www.youtube.com/watch?v=EiKq...layer_embedded

[Stephan HH]

Moin Eifeltrommler,

ich war mehrmals in Sri Lanka (ebenfalls asiatischer Linksverkehr) und ich fands nicht schlimm.

Konzentration auf den Linksverkehr und den Vordermann, vergiß den Hintermann weil der konzentriert sich ja auf Dich

Alles nicht so schlimm wie es dargestellt wird

Wichtig ist nur, den Vordermann zu akzeptieren, egal wie wirr er zu sein scheint

Steph
PS Schwere Unfälle passierten Nachts, wenn die Straßen leer waren und die besoffenen unterwegs waren

[Hogi]

Hi
Ich bin schon fast überall (etwas übertrieben) auf der Welt Auto Gefahren
Mein Tip:
Fahr wie die Einheimischen
Eine evtl. Unsicherheit kann Dir zum Verhängnis werden
Also locker bleiben und mit denen mitschwimmen
Das kann mitunter richtig Spass machen und Du wirst dich hier
über die Sturheit der Deutschen im Verkehr wundern
Kairo und Istanbul sind ähnlich, Paris ist dagegen nichts
Der Linksverkehr ist gewöhnungsbedürftig
Ist aber da, wo viel Verkeht ist, einfacher
Ich war in Windhoek/Namibia und kein Auto vor mir
Bin von der linken Spur den Kreis rechts herum gefahren
Macht der Gewohnheit
Der plötzlich auftauchende Gegenverkehr hat sich gefreut

Viel Spass und locker bleiben

Gruß
Hogi

[macs1971]

Hi,

Indien ist eines der wenigen Länder, in denen ich nicht Auto gefahren bin, als ich dort war.
Linksverkehr ist grundsätzlich kein Thema, daran gewöhnt man sich schnell. Nach Aussagen von indischen Kollegen kann man den Führerschein dort käuflich erwerben. Daher ist wohl auf die Fahrkünste der Einheimischen nicht wirklich Verlass.

Ganz davon ab, dass es sicherlich ein kleines Abenteuer ist, sich dort mit einem Mietwagen in den Verkehr zu stürzen, denn nur so kann man das wohl nennen, macht es aus meiner Sicht nicht wirklich Sinn.
Ein Mietwagen kosten auch dort relativ viel. Gerade in größeren Städten steht man aber auch damit, genau wie mit dem Taxi viel im Stau. Wenn das Auto bei der rüden Fahrweise dort was abbekommt, dann hat man hinterher noch den schwarzen Peter mit der Begleichung der Reparatur.
Außerdm muss man sich dann noch mit dem Mietwagen in einer völlig fremden Umgebung zurecht finden. Taxifahrer sind da doch zumindest ortskundig, und fahren dich auf "direktem" Weg zu Ziel.

Taxi oder auch Tuktuk fahren ist dort erstens billig, und zweiten in letzterm Fall ein kleines Abenteuer, das gerade Kindern, aber auch Erwachsenen noch viel Spaß machen kann.

Ich würde mir das mit dem Mietwagen echt gut überlegen.

[thomas44]

Ich war 1997 mit der Bundesmarine in Cochin, ganz weit unten im Südwesten.

Verkehrsregeln waren für mich (mit damals zwei Jahren Führerschein) keine erkennbar. Doch, Fahrzeuge mit vier Rädern können meist schneller fahren als die mit einem, zweien oder dreien. Wichtigstes Fahrzeugteil ist die Hupe, zweitwichtigstes das Gaspedal. Mehr als diese zwei Sachen scheinen manche Fahrzeuge da auch nicht zu haben.
Die Straßen vom Hafen in die Stadt waren Schotterpisten mit teilweise tiefen Schlaglöchern und Quasi-Überschwemmung bei Regen. Kühe sind dort heilig, gelegentlich liefen sie dort auch frei im Straßenverkehr herum. Die hat aber keiner angefahren, sind ja heilig.
Straßenschilder? Ja, gibt es immer mal wieder irgendwo. Richtige Wegweiser waren dort eher selten. Ortskenntnis ist dort durch nichts zu ersetzen. Und manchmal steht irgendwo -jetzt ohne Quatsch- ein Schild "Please blow your horn".

Kriminalität war ein Thema. Wir durften das Schiff nur in Gruppen von mindestens drei Leuten verlassen und hatten Order, uns ausschließlich auf Hauptstraßen aufzuhalten. Vom Betreten (vor allem unbeleuchteter) kleiner Nebenstrassen wurde uns dringend abgeraten. Wenn wir wieder an Bord gingen, mußten wir mit den Schuhen durch eine Wanne mit Desinfektionsmittel laufen. Keine Ahnung, ob das übertrieben war, vermutlich hätte man's auch so überlebt.

Auf jeden Fall war es der interessanteste Hafen der ganzen Reise, weil es dort eben so gar nicht aussieht wie hier bei uns. Ich möchte diese Erfahrung nicht missen.
Wir haben uns mit dem Taxi herumkutschieren lassen, die Menschen dort waren eigentlich alle sehr freundlich, gut englisch können sie sowieso, und das Taxifahren kostete fast gar nichts (außerdem: um den Preis zu handeln ist dort üblich und wird mehr oder weniger auch erwartet). Dann ist man wenigstens einigermaßen sicher, daß man auch rechtzeitig wieder da hinkommt, wo man hin will (außer es gibt einen Platzregen, und wegen Überschwemmung gehts erstmal nicht weiter).

Mein Fazit: mit ein-zwei guten Kumpels und einem zuverlässigen (Gelände)Fahrzeug würde ich das wagen, als Abenteuerurlaub eben. Als Familienausflug scheint mir das nur nachrangig geeignet. Was nicht heißt, daß andere nicht auch andere Erfahrungen sammeln können. Außerdem ist's ne ganze Weile her, daß ich da war, und in anderen Regionen sieht's wahrscheinlich auch wieder ganz anders aus.

Viel Spaß
Thomas

[Speedo]

Ich war in Windhoek/Namibia und kein Auto vor mir
Bin von der linken Spur den Kreis rechts herum gefahren
Macht der Gewohnheit
Der plötzlich auftauchende Gegenverkehr hat sich gefreut

Au weia, das hätte bestimmt auch schief gehen können. Ich selbst bin außerhalb Europas noch nicht gefahren.
In Kairo ist der Verkehr wirklich schlimm. War letztes Jahr dort im Urlaub, die "Parkhelfer" schieben echt Autos hin und her, Stoßstange an Stoßstange, damit noch ein weiterer Parkplatz geschaffen wird. Absolut unvorstellbar. Vom Hupen und Lärm mal ganz abgesehen. Der Zustand der Straßen ist auch nur so lala.

In Indien ist das bestimmt ähnlich. Viele Menschen = viele Autos.
Also innerhalb einer Stadt ist Autofahren sicherlich nicht empfehlenswert. Plant man allerdings Fahrten außerhalb, Rundreisen übers Land oder ähnliches, könnte das vielleicht eine Option sein.

[macs1971]

Hi,

gerade auf Landstraßen oder "Autobahnen" kann man in Indien schnell mal richtig auf die Nase fallen.

Eine "Autobahn" kann eben noch 4 Spurig sein, und im nächsten Moment geht sie in ein Dorf über, wo die Mittelstreifen/Leitplanken fehlen, und links und rechts Millionen von Menschen ihre Einkäufe auf Märkten erledigen. Außerdem queren Eselkarren die Straße, und Tuktuks oder Rikschas behindern den Verkehr.

Es wird um jeden Millimeter gekämpft. Passt man mal kurz nicht auf, dann hat sich schon einer dieser alten Rundschnautzen Mercedes LKW in die 10 cm breite Lücke zum Vordermann gequetscht, und blockiert die komplette Fahrbahn, da er sich mit seinem Lenkradius verschätzt hat, und die Kurve doch nicht kriegt.

Echt lustig da.

[cabrio_silke]

Ich war einmal beruflich in Mumbai, wie es nun heisst, und war froh, dass ich dort nur Taxi gefahren bin. Allein schon der Stress im Stau und das ständige Aufpassen. Das dauert ewg und ist mit einem guten Buch besser zu überbrücken - wobei mir dort 10min Fahrt schon reichen würden:

Es waren nur 3 Tage, aber mein Taxi haben sie jeweils gleich 2mal angefahren und gerempelt. Mit einem Mietwagen hast Du dann nur Ärger und Aufwand. Taxi nehmen, hinten in die Mitte setzen, Blick nach unten und nicht nach draussen schauen - dann kommt man entspannt durch.8)